Mehr Geld, mehr Urlaub - vorerst keine Rentenkürzung !

06.05.2013

Anders als bei Jauch, Will, Beckmann, Pflaume, Schweiger, Pilawa, Gottschalk und Co, denen das Geld in Säcken hinterhergetragen wird, müssen wir immer und immer wieder darum kämpfen, dass unsere Gehälter, Honorare, Ausbildungsvergütungen und Renten wenigstens mit der allgemeinen Preisentwicklung Schritt halten und möglichst darüber hinaus die Lebenssituation der NDR-Belegschaft Stück für Stück verbessert wird. Ganz anders sieht es die Leitung des NDR, die in jeder Tarifverhandlung wieder versucht, an unseren Einkommen zu sparen, wo es geht.

In der diesjährigen Gehalts- und Honorartarifrunde ist das in ganz übler Weise wieder einmal an dem Ansinnen deutlich geworden, die Betriebsrenten von der Gehaltsentwicklung abzukoppeln. Die Renten sollten nach Vorstellung des NDR in Zukunft nur noch um 1% jährlich steigen! Das hätte bei Fortschreibung der jetzigen Lohnentwicklung einen Verlust von über 20 % an Betriebsrente für unsere Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand und für alle zukünftigen Rentnerinnen und Rentner - also auch für alle jetzigen Beschäftigten – innerhalb von nur 10 Jahren bedeutet!
Das ist zwar vorerst an unseren Protesten und unserem massiven Widerstand gescheitert, aber der NDR hält nach wie vor an diesem Ziel fest und will in Zukunft versuchen, es auf Bundesebene für alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten durchzusetzen.

Die Ergebnisse der Tarifverhandlungen vom 3. Mai 2013 im Einzelnen:

Festangestellte:

  • 1,3 % plus 65.-€ (Sockel) mehr Gehalt pro Monat rückwirkend ab 1. April 2013
  • 3 % mehr Gehalt ab 1. April 2014
  • 31 Tage Urlaub im Jahr für alle ab 1. Januar 2013
  • Die Familienzuschläge werden entsprechend erhöht.


Rentner:

  • 2,6 % mehr Rente rückwirkend ab 1. April 2013
  • 3 % mehr Rente ab 1. April 2014


Freie:

  • 2,3 % mehr Honorar ab 1. Juni 2013
  • 3 % mehr Honorar ab 1. Februar 2014
  • Erhöhung des Urlaubs für unter 40jährige Freie von 28 auf 31 Tage


Für diesen auf 31 Tage für Freie verlängerten Urlaub haben wir 0,3 % der Honoraranhebung im 1. Jahr „bezahlen“ müssen. Der NDR hatte anfangs jede Verlängerung des bezahlten Urlaubs für Freie abgelehnt.
Als Ausgleich für die Leermonate April/ Mai 2013 setzt die nächste Stufe der Honorarerhöhung bereits zwei Monate früher am 1. Februar 2014 ein.

Auszubildende:

  • 100 .- € mehr Ausbildungsvergütung pro Monat rückwirkend ab 1. April 2013


Laufzeit des neuen Gehalts- und Honorartarifvertrags ist bis zum 31. März 2015.

Zusätzlich wurde vereinbart, „auf ARD-Ebene Verhandlungen über den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Versorgungssysteme (Betriebsrenten) aufzunehmen.“
Hier hat der NDR bereits angekündigt, weiter auf eine Abkoppelung der Renten von den Gehaltssteigerungen zu insistieren. Wir können uns also mit diesem Tarifvertrag in der Tasche nicht bequem in Siegerpose zurücklehnen, nur weil es uns im Moment gelungen ist, den Angriff des NDR auf unsere Renten abzuwehren. Wir werden sogar noch einen Zahn zulegen müssen. Genauso was weitere Gehalts- und Honorarverbesserungen angeht! Dazu brauchen wir auch in Zukunft viele neue, mutige ver.di- Mitglieder.