Der NDR hat zuletzt 5,21 % ab dem 1. Oktober 2024 angeboten sowie weitere 1,23 % ab Januar 2026. Dazu zwei Einmalzahlungen für 2024 und 2025 – zweimal 2.500 Euro für VG 13 bis VG 6 bzw. zweimal 1.700 Euro für VG 5 bis VG 1.
Auf den ersten Blick mag das verlockend aussehen. Aber wenn man genau hinsieht, ist es ein vergiftetes Angebot.
Vor kurzem hatten wir in einem Flugblatt eine Tabelle veröffentlicht, wie viel weniger wert unser Gehalt seit 2021 ist: Bis August 2024 schon 12,85 %. Je nach Vergütungsgruppe und -stufe sind das zwischen 343 Euro und 1.429 Euro – jeden Monat!
Um das halbwegs auszugleichen, fordert ver.di in den laufenden Tarifverhandlungen, den Verlust auf moderate -2,35 % zu begrenzen.
Nur insgesamt 6,5 % will der NDR uns geben. Für den Rest sollen wir mit den Einmalzahlungen abgespeist werden. Wenn die „aufgebraucht“ sind, würde uns auf Dauer ein Wertverlust von 6,35 % bleiben.
Aber was bedeutet das konkret, und vor allem auf lange Sicht?
Wir haben ausgerechnet, wie viel Geld festangestellte Kolleg*innen in der VG 9/1 oder in der VG 4/8 auf Sicht von 10, 20, 30 oder gar 40 Jahren bekommen – einmal mit der Erhöhung um 10,5 % und andererseits mit 5,21 % und 1,23 %.
So viel mehr Geld (als bei den vom NDR angebotenen 5,21 % und 1,23 %) bekommen bei einer Erhöhung von 10,5%... | ||
nach einem Zeitraum von | Beispiel 1: …ein Kollege in der VG 9/1, wie sie z.B. Sekretär*innen oder Techniker*innen bekommen. | Beispiel 2: …eine Kollegin in der VG 4/8, wie sie viele Redakteur*innen bekommen. |
10 Jahren | 19.990,64 Euro | 44.558,60 Euro |
20 Jahren | 50.785,59 Euro | 113.199,45 Euro |
30 Jahren | 88.324,46 Euro | 196.872,25 Euro |
40 Jahren | 134.084,13 Euro | 298.868,93 Euro |
Auch eine Erhöhung um 10,5 % würde die Inflation nicht vollständig kompensieren, wir müssten immer noch einen Verlust von 2,35 % selber tragen. Die angebotenen Einmalzahlungen sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein – jede*r kann sich jede*r selber überlegen, wann sie aufgebraucht sind.
Deshalb fordert ver.di prozentuale, rentenwirksame Erhöhungen der Gehälter, um unsere Verluste durch die Inflation zu begrenzen!
Darüber hinaus bleiben für uns folgende Punkte für einen Tarifabschluss zwingend erforderlich:
Quer durch die ARD wird weiter verhandelt – und überall sagt ver.di klipp und klar: Nach diesen großen Verlusten durch die Inflation wären Einmalzahlungen ein Hohn. Nur eine dauerhafte soziale Komponente hilft den unteren Einkommensgruppen wirklich weiter. Dafür wollen wir uns gemeinsam weiter einsetzen!