NDR -Einigung am Donnerstag, 13. Juli 2017

Durchbruch geschafft

Vorläufige Einigung in den Vergütungstarifverhandlungen:
13.07.2017

Am Donnerstag, den 13. Juli 2017 nahm die Verhandlungskommission das Ergebnis der sechsten Verhandlungsrunde mit einer Laufzeit bis Ende März 2019 an. Darin wird Folgendes festgeschrieben:

  •  Erhöhung der Angestelltenvergütungen (Gehälter):  April 2017: plus 2,2%, mindestens aber 75 Euro. April 2018: plus 2,35%.
  • Familienzuschlag: Ab April 2017 Anhebung auf 1500 Euro für Voll- und Teilzeitbeschäftigte gleichermaßen.
  • Urlaubsgeld: VG 1-8: plus 72 € auf 996 €;  VG 9-13: plus 93 € auf 1245 €. Die Zuwachsbeträge werden zukünftig dynamisiert.
  • Ver.di-Forderung „Zeit statt Geld“: Mitarbeiter haben einen Anspruch darauf, fünf Tage Urlaub ohne Lohnausgleich pro Jahr zusätzlich zum Jahresurlaub zu nehmen
  • Freie Mitarbeiter (m+w): Vergütungen steigen ab Oktober 2017 um 4,54 Prozent.
  • Azubis: April 2017: plus 50 Euro; April 2018: plus 50 Euro. Azubi-Urlaub:einen zusätzlichen Tag auf 28 Tage pro Jahr
  • Sachgrundlose Befristungen: Begrenzung auf drei Prozent der im Wirtschaftsplan des NDR und der vom NDR federführend betreuten Gemeinschaftseinrichtungen ausgewiesenen Stellen. Die Mitbestimmungsrechte der Personalvertretungen sind auf Forderung von ver. di festgeschrieben worden.
  • Nachzahlung aus dem Tarifvertrag 2015 (Altersversorgung): Anhebung der Gehaltstabellen um 0,4 Prozent; Zusätzlich 200 Euro Nachzahlung (Teilzeitbeschäftigte anteilig)
  • betriebliche Altersversorgung: April 2017: plus 1,37%; April 2018: plus 1,35%

Die lineare Anhebung ist erstmals höher als im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes der Länder, an dem sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bisher immer orientieren. Die Mindestanhebung um 75 Euro wirkt bis in die Vergütungsgruppe 5. Die ver.di-Forderung nach mehr Zeitsouveränität („Zeit statt Geld“) für die Beschäftigten  wurde in Form zusätzlich zu erwerbenden Urlaubs festgeschrieben. Die Anhebung des Familienzuschlags ist überproportional und stellt eine Besserstellung der Teilzeitbeschäftigten dar, wovon auch Alleinerziehende profitieren. Ein Einstieg in die Begrenzung sachgrundloser Befristungen ist geschafft. Die überproportional steigenden Azubivergütungen fangen wachsende Belastungen, wie etwa Mieten in Ballungsräumen, auf. Der „besondere Bestandsschutz“ für die Freien Mitarbeiter/innen wird (mit einem Fenster von zwei Jahren) weiterverhandelt.

Es ist eindeutig: Dieses Ergebnis war nur möglich aufgrund des von ver.di organisierten Warnstreiks mit ca. 250 TeilnehmerInnen. Dafür und für all Eure Unterstützung während der Tarifverhandlungen nochmals vielen Dank!

Wir hoffen, dass unsere Einigung auch den Verhandlungen der anderen ver.di-Senderverbände in der ARD als Orientierung zu Nutzen ist. So will der WDR beispielsweise die sog. Stufensteigerungen abschaffen und durch „Leistungsvergütungen“ ersetzen, wogegen sich ver.di stemmt.

Die Verhandlungen zur Umsetzung der Eckpunkte der betrieblichen Altersversorgung (wir hatten informiert) werden am 26. und 27. Juli fortgesetzt.

Der Vorstand von ver.di im NDR wird am 17. Juli 2017 über das Ergebnis entscheiden.