Die Ergebnisse der bundesweiten Tarifumfrage sind da. Die Beschäftigten wollen auch weiterhin nicht vom Öffentlichen Dienst der Länder abgekoppelt werden. Arbeitsdruck ist ein weiteres wichtiges Thema. Und ver.di im NDR startet eine öffentliche Petition, um endlich den skandalösen Umgang mit erkrankten Freien zu beenden!
Bis Mitte Oktober hat ver.di in allen Rundfunkanstalten bundesweit gefragt: Was wollen die Beschäftigten und insbesondere die ver.di-Mitglieder in der kommenden Tarifrunde gemeinsam durchsetzen? Denn im Januar starten zeitgleich in NDR, WDR, Bayerischem Rundfunk und SWR die Verhandlungen über Gehälter, Honorare, Ausbildungsvergütungen und Betriebsrenten.
Bundesweit haben sich mehr als 4500 Rundfunk-Beschäftigte an der Umfrage beteiligt, allein aus dem NDR fast 800. Das Interesse ist somit höher beim vorigen Mal. Kein Wunder angesichts von anhaltend hoher Inflation, massivem Arbeitsdruck, prekärer Beschäftigung und passivem Verhalten der Führungsetage in einer aus dem Ruder laufenden öffentlichen Diskussion um den Rundfunk. Die Beschäftigten wollen mehrheitlich eine prozentuale Erhöhung: Doch es gibt auch eine starke Minderheit für eine Erhöhung um einen Festbetrag, der geringer bezahlten Beschäftigten besondere Vorteile bringt. Eine Erhöhung um rund 10% gehört bei Festen und Freien jeweils zu den drei am häufigsten geforderten Prozentwerten im NDR.
Neben der Geld-Forderung sind Arbeitsbelastung und Arbeitsverdichtung bundesweit das Top-Thema – allein im NDR erwarten rund 60% sowohl der Beschäftigten als auch der ver.di-Mitglieder Lösungen für dieses drängende Thema.
Unterdessen haben die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst (ÖD) der Länder begonnen. Dort fordert ver.di 10,5% mehr Geld, mindestens aber 500 Euro bei 12 Monaten Laufzeit. Durch die Mindestforderung sollen gering verdienende Beschäftigte unterstützt werden, die sich die stark gestiegenen Preise immer weniger leisten können.
Bereits Anfang Dezember könnte es im ÖD ein Ergebnis geben – bisher galt das im Rundfunk für beide Seiten als Richtschnur. Dies bekräftigen die ver.di-Verantwortlichen aus allen Rundfunkanstalten – und empfehlen auf Grundlage der bundesweiten Befragung, die Forderungen der Länder-Beschäftigten zu übernehmen. Das Signal: Keine Abkoppelung vom Öffentlichen Dienst!
Doch die Entscheidung treffen wir vor Ort, die Zahlen aus der Umfrage sind dabei die Diskussionsgrundlage: Am Montag, 20. November sind alle ver.di-Mitglieder herzlich zu unserer Mitgliederversammlung eingeladen. Eine Einladung mit Ort, Zeit und Einwahlmöglichkeit kommt demnächst per E-Mail. Nach der Mitgliederversammlung formuliert die Tarifkommission im NDR die konkreten Forderungen.
Jetzt sind die Mitglieder gefragt - beteiligt Euch! Und klar ist auch: Im kommenden Jahr werden wir unsere Forderungen selbstbewusst vertreten müssen – nur gemeinsam setzen wir uns durch! Die Mehrheit hat in der Befragung geantwortet, dass sie notffalls auch streiken würde.
Ob mit oder ohne Rahmenvertrag, Produktion oder Redaktion – Freie sind im Krankheitsfall sehr schlecht abgesichert. ver.di im NDR startet dazu jetzt eine Online-Petition. In anderen ARD-Anstalten ist unsere Forderung längst Realität: Volle Honorarfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag! Bitte unterschreiben und teilen, so oft es geht!