26. und 27. Juli 2017 in Hamburg:

Tarifeinigung auch in den ARD-Verhandlungen zur betrieblichen Altersversorgung

01.08.2017

Ende Juli haben die Tarifparteien einen Tarifvertrag verhandelt, der eine Einigung der Verhandlungskommissionen der Gewerkschaften einerseits und der ARD andererseits festhält.

Wie immer muss der gesamte Abschluss in ver.di und der ARD abschließend noch von den zuständigen Gremien genehmigt werden, die Frist dazu läuft bis zum 29. September. Über Einzelheiten informieren wir in Versammlungen, ver.di-Mitglieder können mitentscheiden.

Die wesentlichen Punkte des 58-seitigen Textes sind folgende:

  •  Die Renten steigen künftig nicht mehr in gleichem Maße wie die Gehälter, sondern – jeweils bezogen auf einen Zwölf-Monats-Zeitraum – um einen Prozentpunkt weniger als die Gehälter, mindestens jedoch um ein Prozent. Damit ist die Gefahr, dass die Renten durch die Inflation entwertet werden,  stark gemindert; die Renten nehmen auch zukünftig an der Gehaltsentwicklung teil.
  •  Die ab Januar 2016 befristet angestellten Beschäftigten und alle ab 2017 angestellten haben nun wieder einen Anspruch auf eine Betriebsrente (die ARD hatte die Rentenregelungen 2016 gekündigt). Es ist gelungen, die neue, beitragsorientierte Altersversorgung (BTVA) sozial gerecht auszugestalten, indem ein einheitlicher Versorgungsbeitrag von 7,38 % des jeweiligen Gehalts vom Arbeitsgeber eingezahlt wird. Neu gegenüber der bisherigen Regelung: Alle befristet Beschäftigten sind jetzt versorgungsberechtigt.
  • Einige Ungerechtigkeiten und schiefe Regelungen in den bisherigen Tarifverträgen wurden korrigiert, so etwa die Höhe der Abschläge bei vorzeitigem Rentenbeginn.
  •  Damit sind auch die Voraussetzungen für die Umsetzung des Gehaltstarifvertrags und insbesondere auch für die Nachzahlung des in dem vergangenen Tarifzeitraum (2015 bis 2017) einbehaltenen Volumens (200 Euro/0,4%) geschaffen.

Ein Punkt ist allerdings noch offen: Die Deutsche Welle ist (noch) nicht bereit, sich dem gemeinsamen Verhandlungsergebnis anzuschließen. Deshalb ist für die DW ein weiterer Verhandlungstermin für den 12. September vereinbart. Hier werden wir unsere Kolleginnen und Kollegen in Bonn und Berlin mit solidarischen Aktionen unterstützen müssen, damit wir das Ergebnis endgültig festschreiben können.