Weniger Gehalt und Honorar? ver.di-Mitglieder entscheiden!
Kurzfristige Mitgliederversammlung per VideokonferenzZum April 2021 sollte es eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 2,45 Prozent geben — eigentlich. Aber jetzt droht eine Sonderkündigung der Tarifverträge durch den NDR. Damit würde die Erhöhung einfach gestrichen. Dieses Szenario rechtfertigt der NDR mit vorübergehenden finanziellen Engpässen. Durch den vorerst stagnierenden Rundfunkbeitrag herrsche Finanznot und am Programm wolle man nicht sparen.
Alternative zur Kündigung?
Intendant Joachim Knuth hat ver.di am Mittwoch, den 20. Januar, eine Alternative zur beabsichtigten Kündigung vorgeschlagen: Er will zum 1. April nur die Hälfte der Steigerung zahlen, also 1,225 Prozent. Ob und ggf. wann die andere Hälfte gezahlt wird, will er von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die künftige Höhe des Rundfunkbeitrags abhängig machen. Das könnte schlimmstenfalls bedeuten: Die zweite Hälfte entfällt. Die Richter hatten bereits am 22. Dezember einen Eilantrag auf sofortige Erhöhung des Beitrags abschlägig entschieden.
Durch die Kurzfristigkeit des Angebots erst in dieser Woche — einen Monat nach der Ablehnung in Karlsruhe — versucht der NDR offenbar, die Gewerkschaften unter Druck zu setzen, denn eine Einigung auf
dem Verhandlungsweg ist nur noch diese Woche möglich. Nach dem 31. Januar kann der NDR den Tarifvertrag nicht mehr kündigen, sondern müsste dann die volle Erhöhung zahlen.
Gemeinsam beraten — Stärke nutzen
Wie geht ver.di mit dem Angebot des NDR um? Indem wir mit Euch, den ver.di-Mitgliedern, darüber reden, ob Ihr Veränderungen beim Gehaltstarifvertrag hinnehmen wollt. Denn schließlich habt Ihr Euch die 2,45 Prozent Gehaltserhöhung 2019 durch mehrere Streiks hart erkämpft! Damit hattet ihr verhindert, dass unsere Einkommen im NDR von der Entwicklung im öffentlichen Dienst abgekoppelt werden. Und dieses Ziel gilt weiterhin!
Deshalb laden wir Euch kurzfristig zu einer Mitgliederversammlung per Videokonferenz ein, um alle möglichen Handlungsoptionen und Aktionen ausführlich zu besprechen. Außerdem tauschen wir uns vorher auf Bundesebene mit den ver.di-Senderverbänden in den anderen Landesrundfunk-anstalten aus. Diese stehen vor ähnlichen Herausforderungen.
Die Tarifrunde 2019 hat gezeigt, dass wir gemeinsam viel erreichen können!
26.01.2021 ver.di im NDR - Mitgliederversammlung
Vergütungstarifverträge im NDR: Kurzfristige Mitgliederversammlung per Videokonferenz